Braille 200 is officially declaring this the Weekend of Anecdotes!
And Moritz Wolfart has two stories ready for you.
From l to l: A Dashed Path Into the Future
Some things begin, some things end, and some get stuck somewhere in between.
Sure, you could probably say that about a lot of times.
But in 1999, it was definitely the case.
The millennium was drawing to a close, and assistive technology had begun its triumphant advance into many schools.
Ours was no exception.
At my school, we even had our own computer room, which though slowly and hesitantly began to replace traditional working methods.
But don’t be fooled into thinking there weren’t any teething troubles.
Windows 95, despite being more than three years old at that point, was still in its infancy. Especially when it came to Braille display support.
And the associated hunger for hardware didn’t exactly help either.
Our computers were by no means outdated.
Still, even our fairly modern Braille displays struggled to handle both input and output at the same time.
And by the way, we didn’t even use JAWS yet at that point.
The result was that strange in-between state I mentioned earlier.
So, what did that look like?
Well, basically, we were working with two systems at once.
On one hand, there was good old DOS, which in terms of responsiveness and speed still outran Windows 95 with a big grin and a middle finger pointed over its shoulder.
On the other hand, there was Windows 95, with its early Office-style programs that brought more modern features and functionality.
If only it weren’t for those early issues I mentioned.
There’s one story I still remember very clearly:
Back then, we wrote dictations quite often for various reasons.
At some point, I just had enough of the cursed combination of WinWord and Braille display, so I switched to good old WordPad, which already existed back then.
Luckily, my teacher didn’t notice the change at first.
During dictation, she often strode around the room, tossing quick glances at our screens.
When she reached my desk, not only did she stop, but so did the dictation.
And then she said, with what I swear was an audible nose wrinkle:
“Why on earth are you writing in WordPad?”
I replied,
“WinWord is stupidly slow.
Sometimes I don’t even know where I am, and when I delete something, it takes ages for it to show up on the display!”
Yeah, we had a pretty casual tone with our teachers back then.
Since we were already halfway through the text, she responded—still with a wrinkled nose, I think:
“Alright, this time! But next time, I don’t want to see WordPad on this screen again!”
Just as we were diving into the next sentence, a classmate suddenly shouted,
“Stop! Wait! My Braille display isn’t showing anything anymore!”
And that didn’t change. Nothing except a full reboot could get it working again.
Needless to say, the dictation was gone. Poof. Just like that.
So my classmate had to sit out the rest.
We had just finished the next sentence when someone else called out,
“Stop, stop! Can we pause for a second? My display is only showing two lines now.”
The hope that maybe it was just a deleted block of text vanished immediately.
Nope, WinWord and Braille displays really didn’t get along back then.
And if you think that’s where the story ends, think again.
After the next Braille display started making weird beeping sounds, and the computer next to it showed only a blank screen while the Braille display, oddly enough, could still scroll through the full text, the dictation was officially canceled.
At that point, only two of us were still standing:
Me and my loyal WordPad.
I must admit, I grinned pretty hard the whole time.
From then on, everyone was allowed to choose which program they wanted to work with.
The path to modern tech wasn’t exactly smooth back then!
But we could also be quite resourceful.
At one point, we even started doing accounting exercises without spreadsheet software.
And honestly, that got a bit adventurous.
Here’s how we did it:
We’d create TXT files and insert an “l” at specific positions—just like we would in a traditionally written Braille table.
Then we’d drag that “l” down line by line until we had as many as we needed for the table.
In the end, we’d copy multiple tables below one another using the command line to create different T-accounts.
For us Braille readers, those rows of “l”s didn’t look half bad.
For sighted people, it could be a bit confusing. Because the “l” often looked more like a capital “I” or just didn’t form a clean line.
But it worked!
I actually look back on that time pretty fondly—
especially those “l”-lines.
They’re a perfect example of how clunky, but still functional, Braille carved out its place in the early days of cutting-edge, future-oriented technology.
Do you have any memories like that—experiences related to Braille?
Like with your first printers or mobile notetakers, and how they changed the world around you forever?
We’d really love to hear them.
Braille 200 would be very happy if you share them with all of us here.
Just send your stories to
Von l zu l: Ein gestrichelter Weg in die Zukunft
Manches beginnt, manches endet, und manches bleibt irgendwo dazwischen hängen.
Gut, im Prinzip kann man das bestimmt über viele Zeiten sagen.
Aber 1999 war das definitiv der Fall.
Das Jahrtausend ging mit großen Schritten dem Ende zu, und die Hilfsmitteltechnologie begann ihren Siegeszug an vielen Schulen.
Bei uns jedenfalls war dem so.
In meinem Schulbereich hatten wir sogar unseren eigenen Computerraum, der – wenn auch zögerlich und zaghaft – begann, herkömmliche Arbeitsweisen zu ersetzen.
Jedoch darf man keinesfalls denken, dass es dabei keine Kinderkrankheiten gegeben hätte.
Windows 95 steckte, trotz seines inzwischen über drei Jahre zurückliegenden Erscheinens, immer noch in den Kinderschuhen. Vor allem, was die Unterstützung von Braillezeilen anging.
Und der damit verbundene Hardware-Hunger tat sein Übriges.
Unsere Rechner waren keinesfalls das, was man alt nennen würde.
Trotzdem hatten unsere, ebenfalls recht aktuellen, Zeilen ihre liebe Not damit, Ein- und Ausgabe gleichzeitig zu bewältigen.
Und Jaws hatten wir zu diesem Zeitpunkt übrigens noch gar nicht im Einsatz.
Das Resultat war der oben erwähnte Zustand des ominösen „Dazwischens“.
Und wie sah der aus?
Nun ja, im Großen und Ganzen so, dass wir mit zwei Systemen gleichzeitig arbeiteten.
Zum einen immer noch mit dem guten alten DOS, das in Sachen Reaktionszeit und Geschwindigkeit Windows 95 weiterhin mit einem breiten Grinsen und einem nach hinten gerichteten Stinkefinger davonlief.
Zum anderen mit besagtem Windows 95 – plus den ersten Vorläufern von Office-Varianten, die viel modernere Möglichkeiten der Steuerung und Verarbeitung mitbrachten.
Wenn da nur nicht die Sache mit den eingangs erwähnten Kinderkrankheiten gewesen wäre.
An eine Geschichte erinnere ich mich heute noch richtig gut:
Wir haben damals aus mehreren Gründen ziemlich oft Diktate geschrieben. Und irgendwann wurde mir die unglückselige Kombination aus WinWord und Braillezeile einfach zu blöd, also wechselte ich zu dem damals bereits vorhandenen WordPad.
Meiner Lehrerin entging dieser Wechsel glücklicherweise zunächst.
Während des Diktats lief sie oft schwungvoll durch den Raum, um kurze Blicke auf unsere Bildschirme zu werfen.
Als sie bei mir ankam, stoppte nicht nur sie, sondern auch das Diktat, und sie sagte mit einem, ich schwöre, hörbaren Naserümpfen:
„Warum um alles in der Welt schreibst du denn in WordPad?“
Ich antwortete daraufhin:
„WinWord is’ scheiße lahm.
Da weiß ich manchmal nicht, wo ich bin – und wenn ich was lösche, dauert’s ewig, bis es mir auf der Zeile angezeigt wird!“
Ja, wir hatten damals manchmal einen sehr lockeren Umgangston mit unseren Lehrern.
Weil wir schon mitten im Text waren, antwortete sie, ich glaube, immer noch mit gerümpfter Nase:
„Na gut, dieses Mal! Aber nächstes Mal will ich hier kein WordPad mehr sehen!“
Als wir gerade im nächsten Satz steckten, rief ein Klassenkamerad plötzlich:
„Stopp! Halt! Meine Braillezeile zeigt nichts mehr an!“
Und das blieb dann auch so. Sie war durch nichts außer einem kompletten Neustart wieder zur Mitarbeit zu bewegen.
Selbstredend war das bisherige Diktat natürlich hinüber! Puff, krach, über den Jordan gegangen.
Also setzte mein Kamerad zwangsläufig aus.
Wir hatten gerade den nächsten Satz beendet, als es erneut hieß:
„Stopp, stopp! Können wir mal kurz warten? Meine Zeile zeigt nur noch zwei Zeilen an.“
Die Hoffnung, es handle sich um einen versehentlich gelöschten Text, zerschlug sich leider umgehend.
Nein, WinWord und Braillezeilen konnten sich damals echt nicht ausstehen.
Wenn ihr glaubt, dass damit die Geschichte zu Ende war, irrt ihr euch.
Nachdem die nächste Braillezeile nur noch merkwürdige Pieptöne von sich gab und der darauffolgende Rechner plötzlich nur noch einen leeren Bildschirm zeigte, während die Braillezeile interessanterweise noch den gesamten Text durchblättern konnte – wurde das Diktat für beendet erklärt.
Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch ich – und mein treues WordPad – die letzten beiden, die aufrecht standen und einsatzbereit waren.
Ich fürchte, ich habe damals die ganze Zeit ziemlich breit gegrinst.
Bei den darauffolgenden Diktaten durfte sich dann jeder aussuchen, mit welchem Programm er arbeiten wollte.
So glatt lief das damals wirklich nicht mit dem Einzug der Moderne!
Mitunter waren wir aber auch ziemlich erfinderisch.
Zum Beispiel gingen wir irgendwann tatsächlich dazu über, Buchführungsaufgaben ohne Tabellenprogramme zu bewältigen.
Und das war in der Umsetzung schon ein kleines bisschen abenteuerlich.
Das Ganze lief nämlich so ab:
Wir erstellten TXT-Dateien und fügten an bestimmten Positionen einfach ein „l“ ein – genau wie wir es in einer normal geschriebenen Braille-Tabelle machen würden.
Diese „l“s zogen wir dann Zeile für Zeile weiter nach unten, bis wir so viele hatten, wie wir für die Tabelle brauchten.
Am Ende kopierten wir dann mehrere dieser Tabellen per Kommandozeile untereinander, um verschiedene T-Konten anlegen zu können.
Für uns Braille-Leser sah das mit den „l“s gar nicht mal so schlecht aus.
Für Sehende war es manchmal etwas verwirrend, weil das L eher wie ein großes I oder jedenfalls nicht wie eine durchgehende Linie aussah.
Aber es funktionierte!
Irgendwie denke ich ganz gern an diese Zeit zurück –
besonders an die „l“-Linien,
weil sie wunderbar verdeutlichen, wie holprig, aber eben doch funktional sich die Brailleschrift ihren Platz in der Nutzung wegweisender und zukunftsrelevanter Technologien erobert hat.
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