Today, Lia Calvelo combines three images with a short but very detailed text.
It is about empathy, different worlds, effort, and the joy of successful communication.
Thank you, Lia, for your expressive combination of image, writing, and Braille!
Lia Calvelo
This small series of images shows a postcard with a tactile and visible Braille alphabet next to a Braille text about the fall of the Berlin Wall in 1989 from the exhibition “Roads not taken” at the German Historical Museum in Berlin. The postcard is over 20 years old and has been part of my changing wall and room decorations in countless apartments and shared flats all these years until I finally sent it by post two years ago with a Braille text written in ballpoint pen. The exercise and effort of reading the alphabet accurately, forming words from it, and writing them down for sighted eyes, as well as the accompanying task for the recipient to do the same in order to decipher the message, were a small act of empathy with a completely differently coded world. At the same time, the world of the majority is not made for blind people and takes them into account very little or not at all in its design. This, and a visit to the museum, which nevertheless ensures the participation of blind people in a very visual exhibition, gave rise to the idea for this visual series of three pictures:
Die Schönheit der Verständigung
Lia Calvelo verbindet heute drei Bilder mit einem kleinen, aber inhaltlich sehr detailreichen Text.
Es geht um Empathie, unterschiedliche Welten, um Anstrengungen und um die Freude an gelungener Verständigung.
Vielen Dank, Lia, für deine ausdrucksstarke Kombination aus Bild, Schrift und Brailleschrift!
Lia Calvelo
In dieser kleinen Bilderreihe ist eine Postkarte mit einem fühl- und sichtbaren Braillealphabet neben einem Brailletext zum Mauerfall 1989 aus der Ausstellung “Roads not taken” im Deutschen Historischen Museum Berlin zu sehen. Die Postkarte ist über 20 Jahre alt und war all diese Jahre Teil meiner wechselnden Wand- und Zimmerdekos in unzähligen Wohnungen und WGs bis ich sie vor 2 Jahren schließlich doch mit der Post und einem mit Kugelschreiber geschriebenen Brailletext verschickte. Die Übung und Anstrengung, das Alphabet genau zu lesen, Worte daraus zu bilden und diese für sehende Augen aufzuschreiben, ebenso wie die damit einhergehende Aufgabe an den Empfänger, dasselbe zu tun, um die Nachricht zu entschlüsseln, waren ein kleiner Akt des Einfühlens in eine völlig anders codierte Welt. Gleichzeitig ist die Welt der Mehrheiten nicht für blinde Menschen gemacht und denkt diese kaum oder sehr wenig mit in ihrer Ausgestaltung. Daraus und aus dem Besuch im Museum, das in einer sehr visuellen Ausstellung dennoch für die Beteiligung blinder Menschen sorgt, ergab sich die Idee für diese visuelle Dreiherreihe:
Im ersten Bild sieht man schlicht das Alphabet und den Brailletext monochrom nebeneinander.
Im zweiten Bild sind 2 apricotfarbene, leicht gebogene Pfeile hinzugefügt, die eine erste Übertragungs- und Übersetzungsleistung symbolisieren. Sie zeigen vom Alphabet zum Text und vom Text zum Alphabet. Sie sind eine aprikosenfreundliche Aufforderung und geben ebenso einen Hinweis darauf, dass der Brailletext um 90° Grad gedreht werden muss, um lesbar zu sein.
Das dritte Bild zeigt dasselbe und ist zudem mit leicht transparenten, bunten Punkten in verschiedenen Größen übersät, was wie Confetti eine fröhliche, feierliche Stimmung hervorruft und für die erfolgreiche Übersetzung und Übertragung des Textes steht. Die Farben und die Symbole stellen den anstrengenden, aber auch empathischen Prozess der Code-Übersetzung dar. Es soll sowohl ein Gefühl für die Barriere als auch für die Schönheit von Verständigung evoziert werden.
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