Braille labels in public spaces can be incredibly useful. They often give us quick access to information we’d otherwise have to obtain through complicated or unreliable methods. But not all Braille labels are equally helpful. Today, the Braille200 team shares a story about exactly such a case and it’s all about those tricky situations where you usually don’t have helpful sighted strangers nearby: train toilets.
Train journeys are always full of surprises when you’re blind. Barely have I boarded an ICE (German high-speed train) when someone enthusiastically greets me: “Would you like my seat? I insist!” As well-meaning as these offers are, some people simply won’t believe that I’m actually just on my way to the next door. But even those encounters pale in comparison to what awaits me when I need to visit the restroom during the trip.
The german railway Company seems to have long known that blind travelers need essential information in Braille. But instead of helpful instructions like how to activate the flush . I regularly come across moralizing gems such as “Please don’t throw trash in the toilet” or the equally crucial “Not drinking water.” Who would have guessed that blind passengers are particularly prone to quenching their thirst at the sink of a train toilet?
Things get really tricky when you compare the german high-speed trains with the slower regional ones. While the latest generation of ICEs seems to value hygiene so highly that water and flushing are only activated by mysterious sensors floating somewhere above me, regional trains proudly stick to buttons, one of which is definitely the emergency call. That makes every trip to the toilet a gamble.
More than once, I’ve found myself in the following dilemma: Do I dare press the big button to discreetly erase my traces, or do I accidentally hit the emergency call and suddenly find myself chatting with the train crew over the intercom?
A friend of mine (yes, definitely a friend, because such a thing would never happen to me) once hit the wrong button. When a friendly voice chimed in—“Hello, this is the train crew. Is there a problem?” he sheepishly had to admit: “Uh, well… I’m just trying to figure out how to flush the toilet. Could you maybe… do it remotely?” Allegedly, the roaring laughter could be heard all the way into the next car..
Sometimes, I’m reluctantly left with no other option than to leave everything as it is, with the mindset: “I’m really sorry, but this time, the fault clearly lies with the german railway company.”
But let’s stay constructive! Dear train company, how about offering genuinely useful labels instead of well-meaning hygiene advice?
For example:
“Toilet flush: directly to the left of the sink, definitely not the emergency button.”
“Water flows automatically – no ceremonial hand movements required.”
“This button activates the emergency call. Yes, that one! Careful!”
Alternatively, a short voice message could be played automatically as soon as you lock the door:
“Welcome to the train toilet. If you are seated on the porcelain throne, you’ll find the lifesaving flush to your left, and the emergency call button in the upper right. Please only press in case of actual danger or extreme boredom. Good luck and have a pleasant journey!”
I often wonder how this situation is handled in other countries. Once, while traveling by train in England, I was left completely puzzled because all the labels were in grade two contracted Braille. If only I had listened to my teacher back then, who kept insisting how important it was to learn English contracted Braille because I’d definitely need it later in life!
At Braille200, we’d love to hear your stories! Have you found more (or less) helpful Braille signage on trains? Or have you ever had an embarrassing moment while traveling abroad? Write to us at: @
Abenteuer Zugtoilette
Braille-Beschriftungen in der öffentlichkeit können unglaublich hilfreich sein. Sie ermöglichen es uns oft, schnell und unkompliziert an Informationen zu kommen, die wir uns sonst auf umständliche oder unzuverlässige Art beschaffen müssten. Allerdings sind nicht alle Braille-Schilder gleichermaßen nützlich. Das Braille200-Team erzählt euch heute von so einem Fall, und zwar an einem Ort, wo normalerweise keine hilfsbereiten sehenden Personen in Reichweite sind: in Zugtoiletten.
Zugfahrten sind als blinder Mensch ja immer voller Überraschungen. Kaum steige ich in einen ICE, werde ich schon überschwänglich begrüßt: “Möchten Sie meinen Sitzplatz haben? Ich bestehe darauf!” So nett gemeint diese Angebote sind, manche Menschen lassen sich partout nicht davon überzeugen, dass ich eigentlich nur auf dem weg zur nächsten Tür bin. Aber selbst diese Begegnungen sind harmlos im Vergleich zu dem, was mich erwartet, wenn ich während der Reise mal dringend ein stilles Örtchen aufsuchen muss.
Bei der Deutschen Bahn scheint eigentlich längst bekannt zu sein, dass blinde Reisende grundlegende Informationen in Brailleschrift brauchen. Doch statt einer hilfreichen Erklärung, wie ich beispielsweise die Spülung auslösen kann, finde ich regelmäßig erzieherische Meisterwerke wie „Bitte keinen Müll in die Toilette werfen“ oder das ebenso wichtige „Kein Trinkwasser“. Wer hätte gedacht, dass blinde Fahrgäste in großer Zahl ausgerechnet an Waschbecken in Zugtoiletten ihren Durst löschen wollen?
So richtig kompliziert wird es allerdings, wenn man die Unterschiede zwischen ICEs und Regionalzügen genauer betrachtet. Während der ICE der neuesten Generation offenbar so viel Wert auf Hygiene legt, dass Wasser und Spülung ausschließlich per Sensor gesteuert werden, die mysteriöserweise irgendwo über mir schweben, hält der Regionalzug noch stolz an Knöpfen fest, von denen einer garantiert der Notruf ist. Das macht den Toilettenbesuch jedes Mal zum Glücksspiel.
Schon mehr als einmal fand ich mich in folgendem Dilemma wieder: Wage ich mich an den großen Knopf, um meine Spuren diskret zu beseitigen, oder drücke ich stattdessen versehentlich den Alarm und stehe plötzlich per Lautsprecher im Gespräch mit der Zugbegleitung?
Ein Freund von mir (Ja, es war definitiv ein Freund, denn mir selbst würde so etwas natürlich niemals passieren) hat einmal tatsächlich den falschen Knopf erwischt. Als sich freundlich eine Stimme meldete: „Hallo, hier ist die Zugbegleitung. Gibt es ein Problem?“, musste er zerknirscht zugeben: „Äh, nun ja, irgendwie finde ich gerade nicht heraus, wie man hier die Toilette spült… Können Sie vielleicht ferngesteuert…?“. Angeblich war das schallende Lachen bis in den nächsten Wagen zu hören.
Manchmal lasse ich daher notgedrungen lieber alles so zurück, wie es ist, nach dem Motto: „Es tut mir wirklich leid, aber schuld ist diesmal eindeutig die Deutsche Bahn.“
Doch bleiben wir konstruktiv! Liebe Bahn, wie wäre es, statt gutgemeinter Hygienetipps tatsächlich hilfreiche Beschriftungen anzubieten?
Zum Beispiel:
„Toilettenspülung: direkt links neben dem Waschbecken, definitiv kein Alarm.“
„Wasser fließt automatisch, keine rituellen Handbewegungen nötig.“
„Dieser Knopf löst Alarm aus, ja, genau der! Vorsicht!“
Alternativ könnte man natürlich einfach eine kurze automatische Ansage einbauen, sobald man die Tür verriegelt hat: „Herzlich willkommen in der Zugtoilette. Wenn Sie auf dem Porzellanthron sitzen, finden Sie links neben sich die lebensrettende Spülung, und oben rechts den Notruf. Bitte nur bei akuter Gefahr oder tödlicher Langeweile drücken. Viel Erfolg und angenehme Weiterreise!“
Oft frage ich mich, wie diese Situation in anderen Ländern gehandhabt wird. Als ich einmal in England mit dem Zug unterwegs war, musste ich sehr rätseln, da alle Beschriftungen in englischer Kurzschrift waren. Hätte ich doch damals nur auf meine Lehrerin gehört, die versuchte mir zu versichern, dass es wichtig sei, dieses System zu erlernen, weil ich es im späteren Leben ganz bestimmt brauchen werde!
Wir bei Braille200 wären sehr auf eure Erfahrungsberichte gespannt! Gibt es mehr oder weniger hilfreiche Braille-Beschriftungen in euren Zügen? Oder seid ihr auf einer Auslandsreise schon einmal in eine peinliche Situation geraten? Schreibt uns unter:
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